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Microplane - die scharfe Reibe

Microplane Reibe

(c) Microplane

Es gibt wohl kaum ein Küchenwerkzeug, dass sich nach dem ersten Kennenlernen bei Profis wie Hobbyköchen einer derart langen und anhaltenden Beliebtheit erfreut, wie die Küchenreibe von Microplane. Dabei ist die Geschichte des Unternehmens Grace aus dem amerikanischen Arkansas noch gar nicht so alt. Erfunden wurde sie eigentlich nicht für die Küche, sondern für den professionellen Einsatz in der holzverarbeitenden Industrie.

Einer Anekdote zufolge startete ihr Siegeszug in der Küche durch eine kanadische Hausfrau, die statt ihrer Küchenreibe die Holzreibe aus dem Werkzeugkasten ihres Mannes verwendte, um damit Zitrusschalen für den Orangenkuchen zu reiben. Sie war überrascht, wie fein die Schale wurde. Seit 1994 produziert man jetzt Werkzeug auch für die mehr oder weniger professionelle Küche, ob Käsereiben, die man sowohl für Hartkäse, wie für Schokolade, frischen Ingwer oder Knoblauch verwenden kann, wie diverse Schälhandwerkzeuge.

Richard Grace, einer der Gründer des Unternehmens, war zuvor bass erstaunt darüber, dass seine Raspel, die eigentlich von Holzarbeitern verwendet wurde, plötzlich massenhaft von Hobbyköchen gekauft wurde. „Ich hatte nicht vor, Käsereiben herzustellen", sagte der studierte Ingenieur in einem Interview. "Ich dachte, ich würde ernsthafte Holzbearbeitungswerkzeuge herstellen", fuhr er fort. "Zu sehen, dass sie in der Küche verwendet werden, war ehrlich gesagt eine persönliche Enttäuschung". Doch mit der beliebten Reibe ist ihm der Einstieg in ein neues Segment der Haushaltswarenindustrie gelungen.

War man früher in der Küche mit einem Koch- und einem Gemüsemesser zufrieden, hat sich der Bedarf inzwischen erhöht. Zwar glauben viele, dass sie eigentlich keine Küchenmaschine brauchen, doch wenn sie erst einmal im Haus ist, fragen sie sich, wie sie jemals darauf verzichten konnten. Selbiges gilt in den Augen sehr vieler Nutzer für die Microplane-Werkzeuge.

Ihre Schärfe bekommen die Reiben nicht durch ein besonderes Design, sondern durch das Ätzen des dünnen Stahls mit Eisenchlorid, einem korrosiven Salz, dass zu rasiermesserscharfen Kanten führte und 1992 patentiert wurde. Zwar ist das Patent zwischenzeitlich ausgelaufen, doch es etablierte den Ruf des Unternehmens. Heute stellt Microplane nach anfänglichem Zögern und Lächeln über dieses Ansinnen eine ganze Reihe von praktischem Kochgeschirr her. Der Entschluss hat sich rentiert, denn inzwischen macht Küchenwerkzeug einen deutlich größeren Anteil vom Umsatz aus, als das tarditionelle Holzwerkzeug. Viele kauften Microplane-Reiben, da die winzigen, skalpellähnlichen Rillen sehr präzise schneiden. Herkömmliche Reiben zerkleinern Lebensmittel meist nur grob. Durch den feinen Schnitt erhält man beim Reibegut eine bis zu fünfmal so große Oberfläche – ein Gewinn für die Geschmacksknospen, denen so ein Maximum an Aromen präsentiert wird. Wer einmal Parmesan mit der Microplane gerieben hat, ist jedes Mal erneut begeistert vom Ergebnis. Seit einem Vierteljahrhundert hält der Siegeszug schon an und mancher Prominente wirbt aus reiner Begeisterung und ohne Auftrag für das Produkt. Zwischenzeitlich hat man die Form und Größe der Reiben variiert, so dass man sie optimal für verschiedene Lebensmittel nutzen kann – wichtig, um zum Beispiel Trüffel über die Pasta zu reiben.

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